Scheidung: Tipps zum Umgang mit Kindern bei einer Trennung der Eltern

von Ilka Hey (staatlich anerkannte Ergotherapeutin B.Sc.)

„Wir lassen uns scheiden, wie gehe ich mit meinem Kind um?“ – Die Antwort darauf finden Sie in diesem Artikel.

Was können Eltern bei einer Scheidung tun?

Die Trennung und Scheidung der Eltern ist ein einschneidender Schritt für die ganze Familie, der mit großen Veränderungen einhergeht. Einerseits ist die Trennung oft mit Schmerz, Trauer und Abschied verbunden, andererseits kann sie auch eine neue Chance sein, Erleichterung und Hoffnung auslösen.

Sowohl Eltern als auch Kinder sind von diesem Prozess stark betroffen.

Was können Eltern tun, um ihre Kinder in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und zu stärken?

Das wichtigste Ziel beider Elternteile sollte sein, die Kinder aus Konfliktsituationen zwischen den Eltern herauszuhalten, Streitgespräche nicht vor den Kindern auszutragen und den jeweils anderen Elternteil nicht bei den Kindern schlecht zu reden.

Kinder haben ein Recht auf eine unvoreingenommene, beständige und liebevolle Beziehung zu ihren Eltern! Die Trennung ist für ihr Kind sowieso schon eine große Herausforderung und Veränderung, geben sie ihm niemals das Gefühl sich für einen Elternteil entscheiden zu müssen.

Tipps zum Umgang mit Kindern

Damit Sie und ihr Kind diese schwierige Phase möglichst gut meistern können, empfehlen sich folgenden Tipps und Verhaltensweisen bei einer Scheidung:

  1. Nehmen sie sich viel Zeit für ihr Kind und versichern sie ihm immer wieder, dass beide Elternteile das Kind nach wie vor lieb haben.
  2. Halten sie an bekannten Familien-Ritualen und -Routinen fest, um ihrem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit zu geben. Wenn möglich sollten Hobbys und Tätigkeiten, die ein Kind immer mit dem gleichen Elternteil durchgeführt hat, weiterhin so durchgeführt werden. Zum Beispiel begleitet der Vater das Kind nach wie vor zum Fußballtraining.
  3. Reden sie immer wertschätzend über den jeweils anderen Elternteil in Anwesenheit ihres Kindes!
  4. Stimmen sie sich über alle wichtigen Punkte der Kindererziehung ab. Kommunikation zwischen den Elternteilen ist das A und O und sollte niemals über die Kinder stattfinden.
  5. Sorgen Sie für klare Verhältnisse und Beständigkeit. Treffen Sie konkrete Absprachen untereinander und lassen Sie je nach Alter das Kind mitentscheiden.

Folgende Dinge gelten dabei zu regeln:

  1. Dauer und Häufigkeit des Umgangs
  2. Kontakte per Telefon, Whats App, Skype usw.
  3. Abholen und Zurückbringen
  4. Zeit in den Ferien
  5. Feiertage und Festtage

Ansprechpartner finden

Sollten Sie das Gefühl haben, Ihnen wächst alles über den Kopf und sie können die Situation alleine nicht mehr bewältigen, scheuen sie sich nicht sich Hilfe zu holen!

Folgende Ansprechpartner sind in Betracht zu ziehen:

  1. Das Jugendamt (kostenlose Beratung)
  2. Ergotherapie
  3. Kinder- und Jugendpsychologen/ Therapeuten
  4. Paartherapeuten
  5. Psychologen und Psychotherapeuten für die Eltern
  6. Austausch mit anderen Eltern in ähnlichen Situationen (Selbsthilfegruppen, Internetforen, Facebook-Gruppen)

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