Gestresste Kinder: Wie kann ich meinem Kind helfen zu entspannen?

von Ilka Hey (staatlich anerkannte Ergotherapeutin B.Sc.)

Kinder entspannen

Was bedeutet Stress für Kinder?

Stress gehört zum Leben der Menschen schon immer dazu. Schon unsere frühen Vorfahren erlebten Stress, wenn sie auf ein wildes Raubtier trafen. Dabei wurde die natürliche und sinnvolle körperliche Reaktion in Gang gesetzt. Das Herz schlägt schneller, die Atmung beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich an und der ganze Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt, bereit loszurennen oder zu kämpfen. Die Verdauungs- und Geschlechtsorgane werden für diesen Prozess nicht benötigt und arbeiten sogar langsamer, um die Energie für die Kampf- oder Fluchtreaktion zu sparen. Reaktionen erfolgen instinktiv und das präzise arbeitende Großhirn wird ausgeschaltet.

Eine sinnvolle und überlebenswichtige Reaktion, wenn man auf einen Tiger trifft. Doch die Stressoren der heutigen Zeit haben sich verändert, die körperliche Reaktion ist jedoch die gleiche. Das Problem, was nun auftritt, ist, dass wir nicht mehr fliehen oder kämpfen und das ausgeschüttete Stresshormon Cortisol und die körperlichen Reaktionen werden nicht mehr abgebaut.

Helfen Sie ihrem Kind zu entspannen!


Wie kann ich nun meinem Kind dabei helfen besser mit Stress umzugehen, sodass keine psychischen oder körperlichen Probleme entstehen?

Zu nächst einmal sollte herausgefunden werden, welche Stressoren Ihr Kind hat? Was führt dazu, dass Ihr Kind überhaupt Stress empfindet?

Dabei ist zu beachten, dass es sowohl positive (z.B. die Vorfreude auf eine Geburtstagsparty) als auch negative (Angst vor der nächsten Klassenarbeit) Stressoren gibt.

Gehen Sie mit ihrem Kind ins Gespräch und überlegen Sie gemeinsam, welche Stressoren es im Alltag hat. Besprechen Sie zunächst, was genau Stress ist und wie sich das anfühlt. Geben Sie ihrem Kind auch eigene Beispiele und zeigen Sie ihm, dass es ganz normal ist, solche Gefühle zu haben. Sprechen Sie offen über Gefühle und körperliche Reaktionen.

Machen Sie dann eine Liste mit allen Stressoren, sowohl positiv als auch negativ.

Kindliche Stressoren können beispielsweise sein:

  • Hausaufgaben
  • Prüfungsangst
  • Streit mit anderen Kindern
  • Scheidung der Eltern
  • Umzug
  • Aufregung über Weihnachten
  • Übervoller Terminkalender /Freizeitstress
  • Fußballturnier

Der erste Schritt ist getan!

Methoden gegen Stress für Kinder

Nun da Sie wissen, welche Faktoren in ihrem Kind Stress ausüben, können Sie verschiedene Strategien im Umgang mit Stress mit ihrem Kind ausprobieren und üben. Das Ziel ist es, ihrem Kind „Werkzeuge“ an die Hand zu geben, die es selbstständig einsetzen kann.

Strategien, die ihrem Kind helfen mit Stress umzugehen, können beispielsweise folgende sein:

  • Yoga
  • Kinesiologie Übungen
  • Fantasiereisen
  • Atemübungen
  • Sport
  • Strukturen, Routinen & Rituale im Alltag
  • Progressive Muskelentspannung
  • Gespräche

In meinem Therapiealltag nutze ich dazu gerne Geschichten, welche auch zu Hause ohne professionelle Hilfe angewandt werden können. Hier finden Sie die besten Geschichten für Kinder zum Entspannen.

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